Neben dem Aquarienbau ist die Lichttechnik in der Aquaristik seit je her Kernkompetenz unseres Hauses. Unsere Fachleute haben sich daher schon sehr früh mit diesem zukunftsweisenden Thema beschäftigt, dass dem Anwender große Vorteile bietet jedoch etwas komplexer ist als die bisher üblichen Beleuchtungssysteme. Wir laden Sie daher ein, sich in diesem Teil unserer Internetpräsens, umfassend über die technischen Gegebenheiten, Möglichkeiten und Vorteile zu informieren.
Bevor wir Ihnen LED-Systeme anbieten haben wir sie getestet! Mittlerweile kennen wir dutzende LED-Systeme namenhafter Hersteller und haben sie unter realen Bedingungen in Langzeittests kennengelernt. Die Systeme, die uns überzeugt haben wurden in unserem Artikelportfolio aufgenommen, darunter:
Doch worauf muss man bei der LED-Beleuchtung achten und welche Unterschiede gibt es zur herkömmlichen Röhrentechnik? Warum werden manche LED-Lampen mit zusätzlichen T5-Röhren versehen und warum hat der eine mehr Erfolg mit seiner Beleuchtung wie der andere? Auf diese und viele weitere Fragestellungen wollen wir Ihnen hier die Antworten geben!
Der Abstrahlwinkel eines LED-Leuchtbalken gibt uns eine Aussage darüber wie breit sich der Lichtkegel aufbaut. LEDs haben in der Aquaristik in der Regel einen Abstrahlwinkel von 80-120°. Im gegensatz zu einer T5 Beleuchtung bündeln sie somit die gesamte Lichtmenge auf diesen Lichtkegel. Wenn wir uns beispielhaft vorstellen, dass wir eine T5 Röhre mit einer LED vergleichen, die beide über 5.000 Lumen verfügen, so müssen wir bedenken, dass bei der T5-Röhre auch das zur Seite und nach oben abstrahlende Licht gemessen wird, die LED die gesamte Lichtleistung aber nach unten abstrahlt. Als Faustregel können wir für ca. 50-70 cm hohe Aquarien annehmen, dass wir bei einem Abstrahlwinkel von 80° je 20 cm Beckenbreite (von vorne nach hinten gesehen) einen LED Strang benötigen und bei einem 120° Abstrahlwinkel je 30-35 cm ein LED Strang zu berücksichtigen ist. Bei der Auswahl der Länge empfiehlt es sich die Aquarienlänge abzüglich 10 cm als Länge des LED-Leuchtbalken zu wählen. Hängeleuchten hingegen leuchten, je nach Aufbau, unterschiedliche Flächen aus. Hier bedarf es einem Blick in das jeweilige Datenblatt der Leuchte.
Die "Lichtleistung" einer Lampe gibt uns Information darüber wie viel Lumen die Leuchte im Bereich Ihres Abstrahlwinkels abgibt. Der Lumenwert umfasst das gesamte Licht einer Lampe. Auf den meisten LEDs finden wir die Angabe Lumen/Watt.
Achtung, an dieser Stelle müssen wir sehr genau hinschauen, denn die Angabe lautet Lumen/Watt. Eine LED mit 100 Lumen/Watt von Hersteller A kann eine andere Lichtleistung haben als die von Hersteller B. Damit wir uns ein genaues Bild machen können müssen wir nun noch die Leistung des LED-Systems kennen, die Wattzahl. Erst wenn wir die Lumenzahl mit der Wattstärke multiplizieren bekommen wir eine Aussage über die gesamte Lichtteistung der LED-Leuchte.
Das folgende Beispiel verdeutlicht sehr gut, dass die reine Angabe Lumen/Watt noch keine Aussage darüber ist wie viel Licht eine LED abgibt.:
Das LED-System A hat die Angabe 100 Lumen/Watt und ist 100 cm lang.
Als Leistung sind 30 Watt angegeben, wir rechnen also 100 Lumen × 30 Watt = 3.000 Lumen.
Wie wir sehen haben beide Systeme bei gleicher Länge und gleicher Lumen/Watt Angabe 1000 Lumen Unterschied. Wir müssen also sehr genau darauf achten, wie die Gesamt-Lichtleistung ausfällt. Da der abgegebene Lichtstrom bei der T5 Röhre zu allen Seiten abstrahlt (360°), bei der LED aber auf den Abstrahlwinkel (ca. 80-120°) gebündelt wird ist die Beleuchtungsstärke bei gleicher Lumenzahl unterschiedlich. Wir müssen also zum Vergleich der LED-Systeme auch den Lumenwert insgesamt ansehen.
Der PAR-Wert beschreibt den Bereich des Lichtes, der von photosynthetisch aktiven Lebewesen (Pflanzen / Korallen) genutzt wird. Der PAR-Wert liegt meistens zwischen 400 und 700 nm. Die photosynthesisch aktive Strahlung verläuft ähnlich der für die Photosynthese benötigten Chlorophylle a und b. Leider geben nicht alle Hersteller den PAR-Wert an. Sofern vorhanden finden Sie die entsprchenden Informationen in den technischen Beschreibungen der verschiedenen LED-Systeme.
Aquarium Besatz | Gedimmte LEDs | Ungedimmte LEDs | |
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Süßwasser Pflanzenaquarium | Scaping-Light basic RGB GHL Mitras Lightbar, Econlux Solar Stinger |
Scaping-Light basic EconLux Solar Stinger, JMB Aqualight-LED |
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Süßwasser Buntbarsche | Scaping-Light basic RGB GHL Mitras Lightbar, Econlux Solar Stinger |
Scaping-Light basic EconLux Solar Stinger, JMB Aqualight-LED |
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Seewasser Fischaquarium | GHL Mitrs Lightbar Ocean Blue, Actinic oder Deep Actinik Econ Lux Solar Stinger Marine 35 oder 70, JMB Aqualight Seawater LED. |
Econ Lux Solar Stinger Marine 35 oder 70 JMB Aqualight Seawater LED |
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Seewasser Riffaquarium mit SPS / LPS | GHL Mitrs Lightbar Ocean Blue, Actinic oder Deep Actinik Econ Lux Solar Stinger Marine 35 oder 70 JMB Aqualight. |
Korallen und Pflanzen benötigen spezielle Farbspektren im Licht, um diese zu absorbieren. Die Chlorophylle a und b, sowie die Carotinoide, bilden zusammen mit dem reaktiven Zentrum ein Photosystem, dass das Licht für die photosynthesische Aktivität absorbiert.
Die nebenstehende Grafik verdeutlicht Kurven (Durchschnittswerte) der Chlorophylle a+b, sowie die daraus resultierende photosynthesische Aktivität. Ergänzt wird das Diagramm durch die Beta-Carotionkurve, auf die wir hier, unter Berücksichtigung einer nicht zu komplexen Erklärung, nicht näher eingehen wollen.
Die meisten Korallenarten verfügen über einzelligen Algen, die mit Hilfe des Lichtes organische Verbindungen produzieren, von denen sich die Koralle ernährt. Diese Algen nennen sich Zooxanthellen. Sie befinden sich direkt im Gewebe der Koralle und bilden eine Symbiose, da die Koralle im Gegenzug Rohstoffe wie Stickstoff oder Kohlenstoff liefert. Zooxanthellen benötigen ein bestimmtes Lichtspektrum, die Absorption liegt im Bereich von ca. 430-480 nm (siehe Clorophyll a und b in der Grafik). Da das Meer bereits in geringer Wassertiefe die UV- und Infrarotstrahlung herausfiltert und dieser Effekt mit steigender Wassertiefe zunimmt, sind die roten Farbanteile des Sonnenlichtes auch im Seewasseraqaurium zu vernachlässigen.
Pflanzen hingegen nehmen ein weit breiteres Farbspektrum wahr, es ähnelt der Wahrnehmung von uns Menschen von ca. 380-700 nm, wobei die Absorption den Grünanteil auslässt, so das hier vor allem die Bereiche von ca. 430-480 und 600-680 nm von Bedeutung sind. Dies entspricht im wesentlichen dem blauen und roten Spektralbereich unserer Beleuchtung. Vergleichen wir die Absorption des Lichtes stellen wir fest, dass die photosynthesische Aktivität nahezu parallel der Chlorophyllkurven verläuft.
Die wichtigste Erkenntnis aus diesen Zusammenhängen ist vor allem die, dass nicht nur die Lichtmenge, sondern auch die Lichtzusammensetzung von entscheidender Bedeutung ist.
Während die meisten Hersteller einfache LEDs mit einer konstanten Farbzusammenstellung anbieten, setzen andere auf einen kombinierten Ansatz aus LED-s mit festen Lichtwerten und RGB-Technik rot-grün-blau / einzeln dimmbar). Es ist bei der Angabe RGB wichtig genau hinzusehen, da einige Hersteller zwar rote, grüne und blaue LEDs in ihren Systemen verbauen, diese aber nicht einzeln dimmbar sind. Wenn wir, vom Aquarienkontor, von RGB-Technik sprechen, so gehört eine Einzelansteuerung jeder dieser Farben zu unserem technischen Selbstverständnis!
Nur die RGB-Technik ist in der Lage individuelle Lichtverhältnisse zu schaffen, die den Bedürfnissen der jeweiligen Aquarien angepasst sind. Hierbei kann auf die oben beschriebene Absorption Einfluss genommen werden. Je nach Beleuchtungssystem empfehlen wir eine Ansteuerung über einen Tageslichtsimulator oder den GHL ProfiLux (hierzu finden Sie weitere Informationen in unserem separaten Bereich Aquariencomputer.
Durch die Steuerung mit einem Aquariencomputer können, je nach seinen technischen Möglichkeiten herrliche Lichtszenarien wie Sonnenaufgang, Tageslicht, Wolkenflug, Gewittereffekte (für die Tiere nicht störend), Abendsonne bis hin zum Mondlicht nach Mondphasensteuerung kreiert werden. Gleichzeitig ist es möglich, die für den jeweiligen Besatz erforderlichen Lichtverhältnisse zu schaffen, dabei können Grünanteile soweit reduziert werden, dass sie das menschliche Empfinden nicht genativ beeinträchtigen, aber ein gewisses Maß einen Algenbildung vorbeugen.
Im Rahmen unseres umfangreichen Serviceprogrammes bieten wir, in Kooperation mit DF-Aquarienservice, einen preiswerten Programmierservice Ihres neuen Aquariumcomputers an. Dazu erhalten Sie von uns ein Formular, dass Sie uns im Anschluss an Ihre Bestellung einsenden. Wir kümmern uns dann um die gesamte Abwicklung, so dass das Gerät fertig programmiert bei Ihnen ankommt. Die Abrechnung für diesen Service erfolgt von unserem Partner direkt. Im Rahmen der Programmierung wird selbstverständlich auf die richtige Farbzusammenstellung geachtet. Die Kollegen von DF-Aquarienservice bringen die optischen Aspekte der verschiedenen Lichtszenarien mit den erforderlcihen (Pflanzen, Korallen etc.) in Einklang und reduzieren nicht erforderliche Spektren soweit, dass das menschliche Empfinden nicht gestört wird, jedoch eine bestmögliche Algenprophylaxe erfolgt.