Link für den WhatsAppChat mit Uns

Das Meerwasseraquarium 6, Filterung & Wasseraufbereitung


Übersicht der bisherigen Teile

Bevor wir in diesen Blogbeitrag starten möchte ich für alle die jetzt erst einsteigen die letzten Teile kurz auflisten und die Schwerpunkte unserer Blogserie "Das Meerwasserquarium" stichpunktartig nennen. Die Auflistung ist verlinkt, so dass Sie sich schnell in den Themen zurechtfinden.

Die Meerwasser-Filteranlage im Betrieb

In unserem vorletzten Blogbeitrag (Teil 4) haben wir uns mit dem Aufbau der Filteranlage beschäftigt, ergänzend hierzu möchte ich nun noch einmal auf die technischen Komponenten wie Osmose-Vorratsbecken und den Eiweißabschäumer näher eingehen und hierzu Bilder aus dem laufenden Betrieb zeigen.

Der Eiweißabschäumer

Abschäumer in Betrieb
Abschäumer in Betrieb

Das Herzstück eines Meerwasserfilters ist der Eiweißabschäumer. Er ist nicht immer zwingend notwendig, sollte jedoch beim Besatz mit Fischen eingesetzt werden, da er organische und anorganische Abfallprodukte schnell und zuverlässig herausfiltert (abschäumt).

Das Funktionsprinzip ist denkbar einfach: Durch den Abbau der organischen und anorganischen Abfallprodukte entstehen Eiweißverbindungen. Der Abschäumer verwirbelt Wasser mit Luft, es entstehen feine Bläschen an die sich die Eiweißverbindungen heften und so einen Schaum bilden. Der Schaum steigt im Reaktor nach oben auf und lagert sich im Auffangbehälter ab. Dieser kann dann einfach abgenommen und ausgewaschen werden.

Je nach Belastung des Wassers muss dieser Auffangbehälter mehr oder weniger selten gereinigt werden. Bei unserem Beispielaquarium muss der Auffangbehälter im Schnitt alle 8-12 Tage geleert werden, was auf die Fütterung hochwertiger Futterprodukte (hier JBL Plankton Pur und Söll Organix Pellets) zurückzuführen ist. Meiner Erfahrung nach belasten beide was Wasser weit weniger als viele andere Produkte.

Bei unserem Filtersystem kommt der NYOS Quantum 120 zum Einsatz, ein sehr leiser und leistungsstarker Abschäumer.

Welcher Abschäumer ist der Richtige

Es gibt eine Vielzahl guter Eiweißabschäumer. Neben dem hier anzeigten Nyos Quantum sind auch Abschäumer der Marken Aqua-Medic, Tunze, Royal Exklusiv und HS zu empfehlen.

Eine Übersicht der von uns angebotenen Abschäumer finden Sie in der Kategorie Eiweißabschäumer im Aquarienkontor-Onlineshop.

Die Osmose-Anlage / Das Osmose-Vorratsbecken

Ein Meerwasseraquarium ist ein Biotop mit Tieren, die teilweise empfindlich auf Schadstoffe wie z.B. Nitrat, Phosphat, Chlor, Kupfer usw. reagieren. Oft sind die natürlichen Werte im Trinkwasser weit höher als sie für ein Meerwasseraquarium verkraftbar sind. Das liegt daran, dass die Grenzwerte in unserem Trinkwasser für uns Menschen weit höher liegen als sie einem Aquarium gut tun.

Filter in Betrie
Filter in Betrieb

Das folgende Bild zeigt das Filterbecken in Betrieb, hier ist sehr gut die ganz linke Kammer zu sehen in der das reine Osmosewasser vorrätig gehalten wird. Mittels einer kleinen Pumpe (hier eine JBL ProFlow t600) wird bei Bedarf Osmosewasser über den Schlauch in den Hauptkreislauf gespeist.

Den Bedarf ermittelt unser ProfiLux Aquariumcomputer über den Schwimmschalter (zu sehen hinter der Förderpumpe). Wenn der Wasserstand in Folge von Verdunstung abnimmt, löst der Schwimmer am Schalter über einen magnetischen Kontakt ein Signal aus, dass dem GHL ProfiLux die Information "Wasserstand zu niedrig" gibt. Der GHL ProfiLux Aquariumcomputer schaltet daraufhin mit seiner Steckdose 4 die kleine Förderpumpe solange ein, bis der Schwimmschalter das Signal "Füllstand erreicht" gibt.

Der große Vorteil dieser Betriebsweise ist dass die Wasserschwankungen im Filtersystem automatisch ausgeglichen werden. Bei unserer Anlage muss das ca. 15 Liter fassende Osmosevorratsbecken etwa alle 4-6 Wochen befüllt werden. Ein Trockenlaufen wird somit verhindert.

Über die Erinnerungsfunktionen löst der GHL ProfiLux im 3 wöchigen Rhythmus eine eMail aus, die an die Kontrolle der Vorratskammer erinnert

.
osmoseanlage
Osmoseanlage

Wasser aufbereiten

Um das Wasser für ein Meerwasseraquarium aufzubereiten müssen diverse Schadstoffe herausgefiltert werden. Dies kann man auf unterschiedliche Weisen realisieren, die einfachste ist der Einsatz einer Osmoseanlage.

Die Osmoseanlage verfügt über eine Membran, einen Fein- und einen Kohlefilter. Das Leitungswasser wird durch diese Filter gepresst wobei im Schnitt 95% der Schadstoffe entfernt werden.

Salzwasser anmischen

Das nun vorbereitete Wasser wird anschließend mit einem entsprechenden Meersalz aufbereitet. Bei diesem Beispielaquarium setze ich in der Regel die Salze von Söll Aquamarin und Theyssens Meersalz ein. Die Konzentration beträgt wie allgemein üblich 36 g/l, was einer Dichte von 1,022-1,024 entspricht. Diese kann mit einem einfachen Hydrometer überprüft werden.

Zum Einsatz kommt bei mir das Hydrometer von Tetra, da es einmal befüllt sofort sie korrekte Salzdichte anzeigt. Einfach das Gefäß befüllen, gerade hinstellen und am Pegel die Salzkonzentration ablesen.

Wasser nachfüllen

Wenn Salzwaser verdunstet verbleibt das Salz im Aquarium, die Konzentration steigt und der Wasserpegel sinkt im Filterbecken als erstes ab. Um ein Trockenlaufen der Pumpe zu verhindern muss der Wasserstand ständig überprüft und von Zeit zu Zeit mit reinem Osmosewasser ergänzt werden.

Damit wir uns den ganzen Prozess einfacher gestalten können verfügt unser Filterbecken über ein Osmoseabteil. Hier wird getrennt vom Filterkreislauf Osmosewasser vorrätig gehalten, das bei Bedarf über eine Dosierpumpe (Aqua-Medic Niveaumat) in den Filterkreislauf gespeist wird. Der Schwimmschalter des Niveaumaten überwacht hierzu den Wasserstand im Filterbecken und schaltet bei Bedarf die Dosierpumpe ein, welche mit einer max. Förderleistung von ca. 3 l/h verdunstetes Wasser ausgleicht.

Livesand
Livesand
Biologische Reaktion
Biologische Trübung