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Das Meerwasseraquarium 3, Aquariumbau

In Teil 3 sehen wir wie das Aquarium der neuen Meerwasseranlage gebaut wurde und erhalten dabei tolle Einblicke in die Produktion des Aquarienkontors.


Das Glasaquarium entsteht.

Bevor wir uns die Fertigung des Glasaquarium näher ansehen, möchte ich an dieser Stelle ein paar kurze Informationen zum Aquarienkontor geben.

Der Aquarienkontor verarbeitet pro Jahr mehrer hundert Tonnen Glas in verschiedenen Stärken. Für den Aquarienbau verwenden wir ausschließlich hochwertige Gläser wie z.B. Pilkington Opti-Float oder Opti-White Glas, beide kommen bei der Fertigung des hier beschriebenen Aquariums zum Einsatz. Verklebt werden die Aquarien in sorgfältiger Manufakturarbeit mit einem Spezialsilikon "Made in Germany".

In den beiden über 1000 qm großen Produktionshallen werden neben den Aquarien auch Abdeckungen, T5-Leuchtbalken und die Scaping-Light basic LED-Systeme produziert. Diese werden dann im Lager mit den erforderlichen technischen Produkten und Schränken komplettiert und europaweit an den Fachhandel und Privatkunden versendet.

Die Arbeitsvorbereitung

Glasgestell
Glaslager / Gestell

Kommen wir zurück zu unserem Aquarium. Das fertig konfektionierte und geschliffene Glas lagert auf s.o. Glasgestellen in der Lagerhalle. Dort wird es vorsortiert und die Qualität jeder einzelnen Scheibe überprüft. Hier finden unter anderem die strengen "Richtlinien zur Beurteilung der visuellen Qualität für das Bauwesen" Anwendung sowie das hauseigene PS-Prüfverfahren Anwendung.

Der gesamte Produktionsprozess wird vom Eingang des Glases über die Prüfung, Fertigung bis hin zur Einigung und dem Warenausgang dokumentiert. Anhand des Sigelaufkleber, dass jedes Aquarium erhält ist es auch in Jahren noch möglich jeden einzelnen Schritt sorgfältig nachvollziehen zu können, denn Qualität steht im Aquarienkontor an 1. Stelle.

Die fertig vorbereiteten, gereinigten und entfetteten Glasscheiben gelangen in die Produktion, hier stehen Klebetische in allen Größen zur Verfügung, auf denen Aquarien bis zu 400 cm Länge produziert werden können.

Für unser Aquarium mit den folgenden Eckdaten wird ein Tisch mit einer Länge von ca. 180 cm eingesetzt.

Technische Daten des Aquarium:

  • 120 cm Länge × 60 cm Breite × 55 cm Höhe.
  • Bodenscheibe und Rückwand sowie Schacht in 10 mm Pilkington Opti-Float Glas.
  • Front- und beide Kopfscheiben in 10 mm Pilkington Opti-White Glas.
  • Das Opti White Glas hat eine Lichttransmission von 91% bei einem Farbwiedergabeindex von ca. 98%. Diese hohe Glasqualität sorgt später im eingerichteten Aquarium für eine optimale Farbwiedergabe der Korallen und Fische.

    Der Aufbau des Glaskörpers

    Nachdem das geprüfte Glas nun in die Produktion angelangt ist erfolgt der Aufbau des Glaskörpers. Hierzu wird ein spezieller Aquariensilikon eingesetzt, der mit Druckluftspritzen auf die Klebestellen aufgetragen wird.

    Bodenplatte
    Bodenscheibe
    Silikon auftragen
    Silikonauftragen

    Schauen wir uns die einzelnen Schritte einmal etwas genauer an. Zuerst wurde der Tisch mit Papier ausgelegt, damit das Aquarium später nicht festklebt, dann erfolgte die Auslage der Bodenplatte, deren Kanten mit Silikon umzogen wurden.

    Silikon auftragen
    Silikonauftragen
    Silikon auftragen
    Silikonauftragen

    Anschließend verklebte der Aquarienbauer die Rückscheibe mit der Bodenplatte um im nächsten Arbeitsschritt die Kanten der Kopfscheiben mit Aquariensilikon einzuschmieren. Nun erfolgte das Aufstellen der Rückscheibe und die Verklebung mit den Kopfscheiben. Der Glaskörper erhält erstmals eine eigene Stabilität.

    Verkleben
    Verkleben
    versiegeln
    versiegeln
    abziehen
    abziehen

    Nachdem der Korpus selbst steht, wurde die Frontscheibe eingesetzt. Anschließend erfolgte das Setzen der inneren Sicherheitsnaht und die Versiegelung. Nun musste das Aquarium eine Nacht ruhen, damit das Silikon anziehen konnte.

    Schacht
    Schacht
    Schacht
    Schacht

    Am Morgen des Folgetages wurden die Arbeiten an unserem Glasaquarium fortgeführt, indem der Überlaufschacht eingeklebt und das Aquarium anschließend verstrebt wurde.

    Der Schacht dient später dazu, dass Wasser in den Filter abzuleiten, er begrenzt den Wasserstand, so dass nur die Menge an Wasser zum Filter abfließen kann, die zuvor hochgepumpt wurde. Dieses System sichert die Anlage vor einem Überlaufen ab und wird im nächsten Teil "Verrohrung & Filteranschluss" näher erklärt

    Die Streben entlang der Front- und Rückscheibe verhindern dass der Wasserdruck die Scheiben durchbiegen und reißen lassen kann. Die quer gesetzten Brücken heben die Kräfte auf und geben dem Glasaquarium zusätzliche Sicherheit.

    Verstrebung
    Verstrebung

    Im Normalfall wird nur eine Brücke mittig gesetzt, da in unserem Fall der Überlaufschacht mittig positioniert wurde, erfolgte die Montage von zwei schmaleren Brücken

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    Bio-Filterbecken
    Filterbecken

    Im Anschluss an das Glasaquarium wurde auch das Bio-Filterbecken verklebt, es ist mit einer Einlauf- einer Technik- und eine Pumpenkammer ausgestattet.

    In der Technikkammer wird später der Eiweißabschäumer seinen Platz finden und neben ihm der Kalziumreaktor. Beide sind äußerst wichtig für den Betrieb unseres Korallenriffaquariums.

    Ausblick auf Teil 4

    Teil 4 wird sicher spannend, denn wir werden Euch zeigen, wie ein Filterbecken anschlossen und verrohrt wird. Aus den Fotos entsteht gleichzeitig die neue Filterbeckenanleitung für die Seewasser-Bio-Filtersysteme des Aquarienkontors.

    Freut Euch mit uns auf einen weiteren spannenden Beitrag, der unsere begonnene Meerwasseranlage dem Ziel ein Stück näher bringt